Fensterbänke und Kältebrücken

Der Wintereinbruch zeigt uns auch die Qualität der erreichten Wärmedämmung mit den 36cm dicken Tonziegeln. Dies funktioniert im gesamten Hausbereich sehr gut, selbst im Sommer bei schwülem Wetter blieb es drinnen angenehm. Auch in den kalten Tagen ist es drinnen generell behaglich warm.

Allerdings fehlen im Erdgeschoss immer noch die Fensterbänke außen. Diese sollten eigentlich vom Fliesenleger mit installiert werden. Doch erst wurden sie schlicht vergessen, anschliessend gab es Diskussion über die Kosten, da die Fliesenarbeiten über 25% vom ursprünglichen Angebot abweichen, ohne dass wir Mehrungen bestellt haben.

Fakt ist, seit Einzug zu Anfang Mai – also seit 7 Monaten –  fehlen im Erdgeschoß auf 8m Fensterbreite die Fensterbänke. Die Montage konnte im Dezember nicht mehr vollzogen werden – witterungsbedingt.

Wir staunen über die kreativen Entschuldigungserklärungen unseres Architekten…Völlig überraschend ist im Dezember der Winter eingekehrt und sorgt mit Minusgraden für Baubehinderung.

Von außen wurde bisher lediglich gegen Feuchtigkeit mit einer schwarzen Gummierung das Gebäude gegen Regenwasser geschützt. Die bodentiefen Fenster dahinter sind mit Montageschaum bis zur Bodenplatte aus Beton eingefasst, siehe folgendes Foto. Ansonsten sind die Wände im Bereich der Fenster offen. Innen ist außer dem Fensterrahmen nur eine dünne Schaumstofffolie zwischen Rahmen und Estrich gelegt.

Das Fehlen der Fensterbänke hat in den kalten Tage nun den unangenehmen Nebeneffekt, dass Kälte bis ca. 1,50m in den Wohnbereich eindringt. Dadurch wird der Bodenbreich deutlich ausgekühlt und es entstehen ungehagliche Kältezonen im Wohnbereich.

Dies ist umsomehr bemerkenswert, weil eigentlich durch die Fußbodenheizung der Boden auch dort eine gewisse Grundwärme haben sollte. Es liegt somit entweder eine eklatante Kältebrücke vor, oder die Ansteuerung der Fußbodenkreisläufe ist nicht korrekt eingestellt. Da es insgesamt eher zu warm als zu kalt innen ist, vermuten wir Ersteres.

Laut unserem Architekten und dem Bauleiter sind die Fenster korrekt montiert und die Fensterbänke fachgerecht isoliert.

Die Kälte scheint dennoch ungehindert unter dem Fensterrahmen und dann weiter unter die Estrichplatte ins Innere zu dringen.  Aus unserer Sicht entsprechen die vorliegenden Kältebrücken nicht dem KFW60 Standard. Die Wärmeverluste und die unbehagliche Wohnatmosphere stellen eine Minderung dar.

Wenn die Fensterbänke alleine die Isolierungslücke nicht beheben, was dann? Vielleicht kann ein Experte hier mit fachlichem Rat zur Klärung beisteuern?

Die Lösung: Vom Heizungsbauer wurden die Fussbodenkreisläufe neu eingestellt und nun werden auch die Fensterbereiche angemessen warm. Es bleibt eine kleine, akzeptable Kältezone direkt an den Fenstern, was sich nicht vermeiden lässt. Zwar zweifeln wir die Isolierung an, aber laut Marx und Mees ist dies nach Stand der Technik ausgeführt.

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Eine Antwort to “Fensterbänke und Kältebrücken”

  1. Gutachter Fiedler Says:

    Ich empfehle einen Sachverständigen einzuschalten, sofern Sie die Aussagen Ihres Bauunternehmens anzweifeln.

    Einen passenden Gutachter finden Sie unter http://www.gutachter-info.de

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